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2013:

 

 

 

 

Am Mittwoch, dem 9.01.2013

zeigen wir Johannes Schlichtings Neuvertonungen von

VAMPYR (1931) und  L’AGE D’OR (1930)

 

Beginn 19.30 Uhr

Einlass ab 19 Uhr

 

Carl Theodor Dreyer’s alptraum- und rätselhafter Film VAMPYR (1931) sowie Luis Bunuels großes surrealistisches Pamphlet L’AGE D’OR (1930) zählen zu den künstlerischen Höhepunkten des Zwischenkriegskinos. Beide Filme entstehen zu einer Zeit, in der das Kino allmählich von der Livebegleitung zur Tonspur übergeht. Sie verfügen bereits über eigene Tonspuren, die jedoch – der Technik ihrer Entstehungszeit und dem Stand der momentanen Restaurierung entsprechend – antiquiert klingen. Dass die Filme zudem noch weitgehend "stumm" funktionieren, das heißt von einer äußerst dichten Bildsprache leben, macht sie offen für eine alternative musikalische Begleitung.

 

Die neuen Tonspuren zu VAMPYR und L'AGE D'OR gehören zu einer Reihe von Musikcollagen, die Johannes Schlichting zwischen 2004 und 2012 erstellte. Der Begriff 'Musikcollage' meint hier ein An- und Übereinandermontieren mehrerer Fragmente vorgefundener Musikaufnahmen, die also einen neuen musikalischen Text ergeben sollen. Dieser Text versteht sich dann sowohl als Komposition im musikalischen als auch im bildnerischen Sinne als Collage. In Anbetracht dessen und der mannigfachen imaginären Filme, die sich bei Hörern dieser Collagen ergeben, lag es dem Künstler nahe, diese Vorgehensweise auf (wenigstens zwei) tatsächliche Filme anzuwenden.

 

Obgleich eine solche Bearbeitung (oder auch: Aneignung) die Originale durchaus verfremdet, passen sich die Collagen doch perfekt dem filmischen Geschehen an, und bieten einem heutigen Publikum (welches die Filme zum großen Teil zum ersten Mal sieht) ein unerwartet direktes Erlebnis der nach wie vor irritierenden Kraft klassischer surrealistischer Filmkunst.

 

Johannes Schlichting wird anwesend sein und zu beiden Filmen kurze Einführungen halten. 

 

 

 

 

01. 02. - 01. 03. 2013

Ute Woracek

"Erkaltung der Restwärme"

Videos, Fotografien und Objekte

 

Eröffnung am Freitag, 01. 02. 2013 ab 20 h

Showdown am Freitag, 01. 03. 2013 ab 20 h

 

www.uteworacek.blogspot.de

 

 

 

 

22. 03. - 20. 04. 2013

Antoine Paris

Malerei

 

Eröffnung am Freitag, 22. 03. 2013 ab 20 h

Showdown am Samstag, 20. 04. 2013 ab 20 h

 

Antoine Paris ist ein junger Maler aus Saint Quentin/Frankreich. Sein Stil wurzelt in den Graffitis,
die er als Teenager mit anderen Street-Artists sprühte.
Reisen können bereichern. So reiste er oft um die Welt, nach Asien, Afrika und Europa. Er weilte
oft bei den Vorstellungen seines Vater, der Schauspieler war. Heute tauchen immer noch Bilder von
Performances in seiner Vorstellung auf. Musik, Gedichte und Literatur inspirieren ihn auch.
Seine erste Ausstellung in Paris war ein voller Erfolg. Er verkaufte mehr Bilder als Van Gogh in
seinem gesamten Leben.


www.antoineparis.com

 

 

 

 

 

03. 05. - 31. 05. 2013

Oliver Herrmann

"im Draußen ist alles echt"

Installation, Video, Fotografie

 

Eröffnung am Freitag, 03. 05. 2013 ab 20 h

Showdown am Freitag, 31. 05. 2013 ab 20 h

 

Der Ausstellungsraum selbst ist der Ausgangspunkt für Oliver Herrmanns Arbeiten, die bei Zero Arts e.V. gezeigt werden. Dem Publikum werden in diesem Raum ein Modell und Bilder des Raums, die wiederum Abbilder und Spiegelbilder dieses Raums sind, gezeigt. Die Betrachterin und der Betrachter treffen dabei auf sich selbst. Sie befinden sich im wirklichen Raum, aber auch in einer Projektion, die Abbilder des Raums und Abbilder des Raummodells in einem Video zeigt. In dieses ist das Bild der Betrachter in Echtzeit eingefügt ist, sodass sich ein perfektes Verwirrspiel mit der Wirklichkeit ergibt.
Ergänzend zur visuellen Ebene sind gesprochene Texte aus Literatur, Philosophie und Kunstwissenschaft aus im Raum verteilten Lautsprechern zu hören.

 

www.oherrmann.de

 

 

 

 

 

14. 06. - 12. 07. 2013

Tränenbrot # 4

"BEIFANG"

eine Ausstellung von

Michael Berghold

Rüdiger von Heusteig

Matthias Klein

Ralf Ruh 

Julia Schubart

 

Eröffnung am Freitag, 14. 06. 2013 ab 20 h

Showdown am Freitag, 12. 07. 2013 ab 20 h


Mit „Beifang“ bezeichnet man einen unbeabsichtigten Seiteneffekt, das ursprünglich ungewollte Nebenprodukt einer bestimmten Tätigkeit. Der Begriff wird hauptsächlich in der Fischerei verwendet, lässt sich jedoch viel weiter fassen. In dieser Ausstellung geht es nicht um Fangquoten oder um aktuelle Tendenzen beim Fischfang, sondern um Fragen nach Haupt- und Nebensachen, nach Wahrnehmung und Zufall. Man fokussiert sich auf etwas, stellt aber plötzlich fest, dass sich im Augenwinkel ganz andere Dinge abspielen, die schlagartig aus der Peripherie ins Zentrum rücken. Was definiert Ideen, Gegenstände, Projekte oder Lebewesen als Haupt- oder Nebensachen? Muss die gezielte Jagd zufällig und absichtslos Gefundenes bedeutungslos machen? Oder birgt nicht gerade ein neuer Blick auf den Beifang die Möglichkeit zur Horizonterweiterung?


Die Gruppe Tränenbrot beschäftigt sich mit dem Marginalen, dem nicht-Gesuchten, aber dennoch Gefundenen. Sie greift diesen fruchtbaren Perspektivwechsel auf und unterläuft und durchbricht mithilfe unterschiedlicher künstlerischer Techniken und Stilmittel Wahrnehmungen, Erwartungen und vorgefasste Meinungen.


Die fünfköpfige Künstlergruppe wurde 2007 im ICE von Kassel nach Stuttgart gegründet. Keines der Mitglieder hat jemals eine klassische Kunstakademie von innen gesehen. Wenn man die Gruppe überhaupt auf ein bestimmtes Charakteristikum festlegen kann, dann auf die Tatsache, dass sie alle Konventionen hinter sich lässt. Auf der Suche nach einer kunsthistorisch korrekten Einordnung der Gruppe Tränenbrot prägte der Kunsthistoriker Kay Link anlässlich der ersten Ausstellung 2008 den Begriff des „Stuttgarter Aufbruchs“.

 

www.traenenbrot.de

 

 

 

 

26. 07. - 23. 08. 2013

Lee Lichterloh

"Fantasien der Wiederholung"

Druckgrafiken

 

Eröffnung am Freitag, 26. 07. 2013 ab 20 h

Showdown am Freitag, 23. 08. 2013 ab 20 h

 

"Fuck the intention of the artist!" (Majerus)

 

Lee Lichterloh
1950 geb. in Böblingen
1970-74 Freie Kunstschule Stuttgart bei Gerd Neisser
lebt und arbeitet in Böblingen

 

 

 

 

06. 09. - 04. 10. 2013

Daniela Wolfer

"SPAM"

Malerei

 

Dass der Begriff SPAM nicht nur für allerseits verhasste Werbe-Emails steht, sondern auch für eine global beliebte Dosenfleischmarke, mag zunächst wie ein zwar amüsanter, jedoch eher unbedeutender Zufall erscheinen. Untersucht man diese Doppelbedeutung ein wenig genauer und verbindet gemeinsame Eigenschaften (oder vertauscht die verschiedenen), zeigt sich, dass diese Zusammenhänge einiges über die Welt, in der wir leben, aussagen.

Unter dem Ausstellungstitel SPAM versammelt Daniela Wolfer eine Auswahl von Gemälden aus verschiedenen Werkgruppen. Diese Werkgruppen sind inhaltlich und formal voneinander verschieden und tragen bestimmte Titel wie 'digital picknick', 'prime time', 'suffocation' oder 'innocent'. Gemeinsam haben sie ein bestimmtes Weltbild, welches sich mit der oben erwähnten kuriosen Doppelbedeutung von SPAM gut umreißen lässt.

Vordergründig beschäftigen sich die gezeigten Bilder mit Phänomenen der Massenkultur, des Konsums und der Unterhaltung. Doch ist die Thematisierung des zeitgenössischen Hedonismus nur die Oberfläche einer umfassenden Kritik an den massenhaften Attacken der digitalen Industrie, welche dem Individuum eine immer perfektere Personalisierung vorgaukelt um es in Wirklichkeit zu uniformieren und beherrschen. Die Verarbeitung des Individuums in eine handliche Dose leckeren Frühstücksfleisches (ebenso wie sein Kampf gegen diese Verarbeitung) ist in Daniela Wolfers Bildern ein regelmäßig wiederkehrendes Motiv, welches mit unterschiedlichen Metaphern und auf verschiedenen Ebenen dramatisiert wird. Gerade im Überblick über mehrere Werkgruppen wird sowohl die Vielfalt als auch der Erfindungsreichtum deutlich, mit welchem die Künstlerin ihr Thema in immer neuen Konstellationen formuliert.


Eröffnung am Freitag, 06. 09. 2013 ab 20 Uhr

Showdown am Freitag, 04. 10. 2013 ab 20 Uhr

 

 

 

 

25. 10. - 22. 11. 2013

Steffen Osvath

"Fisch & Feuer"

Fotodelere - Achtlos weggeworfene Fotografien

 

Archäologen er-finden aus Spuren ein Leben aufs Neue.
Daher sehe mich nicht als Fotograf - eher als Fotoarchäologe oder Fotogeologe.

 

Ich grabe mich intervallweise durch einst sorgfältig gehütete Schätze aus Pappbildchen und Farbdiafilmen. Aufbewahrt als visuelles Familien-Gedächtnis,  weggeworfen, verkauft oder vergessen, als Gegenstand verschiedener Erinnerungsentrümpelungen.

 

In der  heutigen Zeit tritt die Tragik des Schwindens aus dem Sinn der Hinterbliebenen besonders hervor, während in anderen Epochen wie dem Barock  die Menschen so zahlreich gingen, dass ein Nachsinnen im Kampf ums eigene Überleben kaum Platz hatte.

Ein neuer Fund wird analysiert: Aus ihrer unsortierten Masse heraus brennen sich im Sekundentakt fremde Geschichtsfragmente in unser Gehirn, das eifrig wie bei Lynchfilmen nach Zusammenhängen sucht. In der Manier,  wie  unser Hirn die eigene Erinnerung ständig neu generiert und immer wieder verfälscht, verwebt es die Bilder zu scheinbar bekannten Existenzteppichen. Die Zeitkomponente löst sich auf und ist zugleich Rückblick, Ansicht wie auch Aussicht. Die abgebildeten Figuren werden zu wandelbaren Platzhaltern, die sich mit Emotionen und Erfahrungen des Betrachters aufladen, angereichert mit subjektiver Wahrnehmung und Fantasterei.


Hier setzt die Fotodelere ein. Durch kombinieren, reduzieren, herausschaben, übermalen werden Bildelemente verändert und neugenierierte Geschichten visualisiert, ohne dass der schöpferische Interpretationsprozess zum Erliegen käme.

Die Fotodelere-Bilder  fahren ein Arsenal an Metaphern und Vergleichen auf, die die individuelle Existenz als kurzatmig  und nichtig erscheinen lassen. Bejaht als unumgängliche Sequenz erhält dieses „Elend“ jedoch sanften humorvollen Ausklang.

Nachdem das pessimistische Gesamtbild abklingt und dem  Skurrilen die Oberhand gewährt erkennt der geneigte Voyeur, dass die Grenze zum privaten längst aufgelöst ist und er das Bild mit Aspekten seiner eigenen Existenz nährt.

 

Seine Empathie für Intimität und Offenlegung von Verborgenem  lassen ihn Teil der Geschichte werden, mit der Distanz des stillen Teilhabers oder einer völligen Identifikation.


Eröffnung am Freitag, 25. 10. 2013 ab 20 Uhr

Showdown am Freitag, 22. 11. 2013 ab 20 Uhr

 

www.ossidee.de

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