Am 12.7.2024 eröffnen wir in der Galerie Zero Arts in Stuttgart, Ostendstraße 16 um 20 Uhr die Ausstellung
Shanon Joana Guth
THE GAMES WE PLAY
Buntstiftzeichnungen, Radierungen, interaktive Installation
Eröffnung: Freitag, 12.7.2024 ab 20.00 Uhr
Finissage: Freitag, 2.8.2024 ab 20.00 Uhr
Zusätzliche Öffnungszeiten nach Vereinbarung
"Ich sehe was, was du nicht siehst". Ein Spiel? Wir suchen, entdecken, erinnern, mutieren. Wir stricken an der Vergangenheit indem wir uns an sie erinnern, lassen hier und da eine Masche fallen, weben umherschwebende Fussel in das Muster unseres Ichs mit ein. Zwischen Hirngespinsten und Luftschlössern schweben verzerrte Augenblicke trügerisch umher. Spielen wir uns selbst einen Streich? Das Spiel(en) bringt uns das Menschsein bei, es ist ein fester Bestandteil des menschlichen Miteinanders. Der Mensch ist ein spielendes Wesen. Das Spiel begleitet nicht nur das Leben, sondern simuliert es: Das Spiel ist das Leben im Schnelldurchlauf, in dem Züge gewählt werden, Rückschläge und unvorhersehbare Vorteile auftreten und über Gewinner und Verlierer entschieden wird.
Ein unscharfes Bild suggeriert Verschwinden oder Auftauchen, einen Übergang zwischen Realität und Nichts. Diese Qualität der Unschärfe nutzt Shanon Guth um zu zeigen, dass uns unsere Erinnerung viel zu häufig einen Streich spielt. Unscharfe Erinnerungen ersetzen im Gedächtnis die Wirklichkeit. Für Shanon Guth macht es keinen Unterschied, ob sie eigene Bilder oder die ihrer Vorfahren für ihre Bilder nutzt. Vieles geht so oder so durch unseren spielerischen Umgang mit Erinnerung verloren, die Unschärfe nimmt nicht mehr weg, als wir selbst ohnehin schon tun. Wir sind die Schauspieler unserer eigenen Realität, entscheiden selbst wie wir uns präsentieren und was wir preisgeben. Mensch sein ist gleichzusetzen mit dem Schauspieler, der eine Rolle einnimmt und diese entsprechend spielt. Unschärfe erzeugt den Schein des Truges, welcher viel häufiger das Spiel des Lebens mitspielt, als uns lieb ist.
Tagtäglich spielen wir ein (mind)game der Täuschung, des Vergessens, des Veränderns. Shanon Guth stellt ihr eigenes Gedächtnis und das ihrer Mitmenschen in Frage. Sie erforscht, inwieweit wir bewusst handeln oder stets gesellschaftlichen Normen nacheifern. "Aber nimm es nicht zu ernst, es ist doch schließlich nur ein Spiel..."
Instagram: @shanonjoana